Polka Dots für warme Tage

Polka Dots, ein Muster aus kleinen, gleichmäßigen Punkten, sind ein Dauerbrenner in der weiblichen Mode. Doch was haben die Punkte mit der Polka gemein?

Als der Tanz Anfang des 19. Jahrhunderts durch europäische Einwanderer in die USA gebracht wurde, entstand eine regelrechte „Polkamania“. Mit der Zeit gründeten sich in vielen Gegenden der USA Polka Clubs, in denen sich Tanzwillige zusammenfinden konnten. Als ein Erkennungszeichen der Polkaleidenschaft etablierten sich bei den Frauen Oberteile aus Stoffen mit gleichmäßigen Punktemustern auf dunklem Grund – Die Geburtsstunde der Polka Dots.

Ihren großen Durchbruch feierten Polka Dots allerdings erst in den 40er und 50er Jahren in den USA. Die wohl berühmteste Trägerin des beliebten Punktemusters ist allerdings eine etwas andere Art der Modeikone: Die Zeichentrickfigur Minnie Mouse. Die Mäusedame ist berühmt für ihre gepunkteten Outfits. Aber auch in der Pin Up Szene waren gepunktete Bikinis sehr en vogue.

Heute ist das Muster zu einem echten Dauerbrenner der Modewelt geworden. Neben Streifenmustern gehören die Polka Dots zu den Basismustern der Modegestaltung, die sich wunderbar zu unterschiedlichsten Looks kombinieren lassen. Gleichzeitig bringt das grafische Punktemuster immer ein bisschen Vintage Feeling und vielleicht auch ein bisschen das beschwingte Gefühl eines belebten Tanzlokals aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts mit sich.

Bereits im Dezember habe ich auf Etsy einen blauen Leinenstoff mit weißen Polka Dots entdeckt. Das besondere bei diesem Stoff ist, dass der Leinen komplett durchgefärbt ist und die Punkte anschließend per Siebdruck aufgebracht werden. Das verleiht dem Stoff einen sehr edlen Look.

Da Polka Dots für mich besonders in die warme Jahreszeit passen, habe ich mir eine kurzärmelige Bluse aus dem Leinenstoff genäht. Dafür habe ich einen Schnitt der amerikanischen Designerin Whitney-Deal verwendet. Das „Ryan Top“ ist eine simple, aber dadurch auch geniale Konstruktion. Das Shirt hat im Vorder- und Rückteil eine Passe mit angeschnittenen Ärmeln, an die jeweils ein eingekräuseltes Schnittteil angefügt wird. Durch die Kräuselung bekommt die Bluse einen verspielten Look und lässt den Stoff schön schwingen.

Halsausschnitt mit Beleg und Ziernaht

Am Halsausschnitt habe ich die Bluse mit einem breiten Innenbeleg verarbeitet. Damit sich der Beleg schön Richtung Innenseite legt, habe ich ihn erst mit einer Untersteppnaht auf der Nahtzugabe festgesteppt und anschließend noch mit einer auf dem Oberstoff sichtbaren Ziernaht befestigt.

Innenansicht des Halsausschnittes mit Belegen

Für eine saubere Innenverarbeitung habe ich alle Nahtzugaben mit einer Drei-Faden-Overlocknaht versäubert. Am Halsausschnitt habe ich mich für eine Vier-Faden-Overlocknaht entschieden. Ich habe für die Versäuberung ein weißes Garn gewählt, um innen noch einmal den weißen Kontrastfarbton der Punkte aufzunehmen.

Detailansicht der Raffung im Vorderteil

Gerade bei Leinenstoffen sind geraffte Details ein sehr schönes Element um die weiche, leicht knitternde Haptik des Materials zu betonen. Zusätzlich bekommt so das grafische Punktemuster eine interessante optische Durchbrechung.

Jetzt heißt es nur noch, abwarten bis die warmen Tage für eine so wunderbar leichte Bluse kommen!